St. Marien in Lübeck
Sankt Marien heute: eine Erinnerung an die im Krieg zerstörte Astronomische Uhr
Die historische Uhr
Die Astronomische Uhr in der Lübecker St. Marienkirche hatte wegen der Zuordnung der Planeten zu den Stunden und weil sie alle im Mittelalter bekannten Planeten zeigte, eine gewisse Verwandtschaft mit der Domuhr in Münster. Es gibt aber auch deutliche grundlegende Unterschiede, die gegen einen gemeinsamen Konstrukteur sprechen.
Die kurze Schilderung der heutigen Situation in St. Marien wurde zur Jahresexkursion des Turmuhrenkreises der DGC 2012 nach Lübeck verfasst. In St. Marien wurde im Zweiten Weltkrieg die gesamte Uhren- und Glockenanlage zerstört und nach dem Krieg teilweise nachempfunden und teilweise absichtlich verändert.
1890 bekam die Uhr ein Industriewerk und eine Planetensteuerung von E. Korfhage. Die Datumsscheibe wurde bis 1999 fortgeschrieben. Auch die Zeiger wurden nachgebildet. Die ausgebauten Teile werden im St. Annen-Museum ausgestellt. Dort haben sie im Gegensatz zur umgebauten Uhr in der Marienkirche den Krieg überstanden. Die Zahnräder im Museum sind von 1809, als das Werk neu erstellt wurde. Die mit Frakturbuchstaben (nach Luther) beschrifteten Zeiger sind älter. Ob sie so alt sind wie der Tierkreis, die Zwillinge sind in älterer Weise als Liebespaar dargestellt, ist ungeklärt. Eine alte Datumsscheibe, die 1890 wieder entdeckt wurde, ist mit ihrer äußerst einfachen Beschriftung das weitaus älteste Element und nicht mit der Domuhr in Münster vergleichbar, die ca.1397 ein "Kalendarium mit den beweglichen Festen" hatte.
In Lübeck haben weitere Uhren, die Domuhr und die beiden Uhren in St. Jacobi, den Krieg ohne Schaden überstanden.
Lübeck, Teile der Astronomischen Uhr aus Sankt Marien,
1890 ausgebaut und heute im Sankt-Annen-Museum.
Foto: Mosel Bitte das Bild anklicken.